Möge die Macht mit dir sein! Am 4. Mai ist Star-Wars-Tag, was würde sich da mehr anbieten als ein Blogbeitrag zu der weltberühmten Film-Saga? Anlässlich des 4. Mais habe ich drei Doku-Tipps ausgesucht und rezensiert, die sich alle auf die ein oder andere Weise mit den Star-Wars-Filmen auseinandersetzen. Sehr sehenswert, nicht nur für Fans! Und außerdem ein schöner Auftakt für einen Star-Wars-Marathon…
1. „Die Science-Fiction-Propheten: George Lucas“, ZDFinfo, 2018 (Original: USA, 2011), Länge: ca. 40 Minuten (Video verfügbar bis 24.05.2020)
Was haben Head-Up-Displays und autonom fahrende Autos mit Star Wars zu tun? Diese Doku nähert sich George Lucas‘ Science-Fiction-Saga aus einer wissenschaftlichen Perspektive und untersucht, in welcher Hinsicht die Filme zukunftsweisend für technologische Errungenschaften waren. Erfindungen wie intelligente Roboter, bionische Prothesen oder Hologramme waren 1977, als der erste Film der Star-Wars-Reihe erschienen ist, Visionen einer fernen Zukunft – bzw. Visionen einer weit, weit entfernten Galaxis…Seitdem hat sich in der Wissenschaft jedoch Einiges getan, wie die Doku zeigt. Sehr anschaulich werden darin Ausschnitte aus den Star-Wars-Filmen und gezeichnete Szenen als Grundlage genommen für eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den darin vorkommenden Technikvisionen. Zu Wort kommen unter anderem Neurowissenschaftler und Astrophysiker. Dabei muss man kein Star-Wars-Experte sein, um hier folgen zu können, denn inhaltliche Details und Informationen zur Entstehungsgeschichte der Saga werden immer kurz und bündig zusammengefasst, bevor sie auf ihren wissenschaftlichen Gehalt hin befragt werden. Insgesamt hat die Doku einen sehr technischen Fokus. Auf der Ebene der Astrophysik wird außerdem das Thema der Macht behandelt: Was hält unsere Galaxien zusammen? Gibt es so etwas wie die Macht wirklich? Das klingt zunächst absurd, doch in der Doku wird interessanterweise argumentiert, dass sich Rätsel der Astrophysik – wie dunkle Materie oder dunkle Energie – durchaus als eine Art Macht bezeichnen lassen.
viele verschiedene wissenschaftliche Themen werden angesprochen
keine wirklich runde Narration/kein Spannungsbogen; evtl. nicht mehr ganz aktuell
2. „The Making of ‚The Empire Strikes Back'“, Michel Parbot, 1980, Länge: ca. 60 Minuten
„Some people call it science fiction. I don’t even consider it science fiction, I consider it a fairytale“ (Irvin Kershner). Lange galt der Dokumentarfilm „The Making of ‚The Empire Strikes Back'“ von Michel Parbot als verschollen, doch vor wenigen Jahren ist eine vollständige Version davon im Internet aufgetaucht. Der Film begleitet die Dreharbeiten von „Star Wars: Episode V“, der 1980 erschienen ist. Aufnahmen vom Filmset und von verschiedenen Drehorten (unter anderem einem norwegischen Gletscher) zeigen die Entstehungsgeschichte des zweiten Teils der Star-Wars-Saga, in dem Luke in der wohl berühmtesten Szene erfährt, dass Darth Vader sein Vater ist. Zu einer Zeit, in der CGI noch in den Kinderschuhen stand, musste das Filmteam zu aufwendigen und ungewöhnlichen Methoden greifen, um die vielen Special Effects, die Fahrzeuge und Kreaturen zu verwirklichen. Auch die Entstehung von Kulissen und Kostümen wird mit der Kamera eingefangen. Besonders schön sind die Interviewszenen mit den jungen Hauptdarsteller*innen Mark Hamill, Harrison Ford und Carrie Fisher, sowie die detaillierten Erläuterungen des Produzenten Gary Kurtz und Regisseurs Irvin Kershner. Untermalt wird der Dokumentarfilm von der charakteristischen Star-Wars-Musik, was zusätzliche Nostalgiegefühle auslöst. Insgesamt einfach eine wahre Doku-Perle!
tiefer Einblick in die Dreharbeiten; auch aus medientechnischer bzw. medienhistorischer Perspektive sehr interessant
wahrscheinlich nur für Star-Wars-Fans sehenswert; teilweise etwas schwer zu verstehen (so zumindest mein subjektives Empfinden)
3. „Carrie Fisher – Möge die Macht mit ihr sein“, Die Filmfabrik, 2017, Länge: ca. 10 Minuten
Dieses kurze Video ist streng genommen wahrscheinlich keine Dokumentation im gängigen Sinn, aber dennoch sehr sehenswert. Anlässlich des Todes von Carrie Fisher im Dezember 2016 wird die Biografie der Schauspielerin erzählt, vom Beginn ihrer Karriere bis zu ihrem traurigen Tod im Alter von 60 Jahren. Der Film geht auf ihren Durchbruch als Prinzessin Leia in Star Wars ein, aber auch auf ihre anderen Schauspielrollen, sowie ihre Arbeit als Roman- und Drehbuchautorin. Dabei wird ein eher knapper Überblick gegeben, der aber dennoch mit vielen kleinen Details und Fun Facts gespickt ist – wusstest du zum Beispiel, dass Carrie Fisher nur unter der Bedingung, 5kg abzunehmen, in „Star Wars – Eine neue Hoffnung“ mitspielen durfte?
schöner Überblick über das Leben Carrie Fishers, komprimiert auf 10 Minuten
sehr viele Fakten in sehr kurzer Zeit